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Unser gestecktes Ziel, an einer PNS erfolgreich teilzunehmen, ist erreicht und der lange Weg dorthin ist gegangen.
Hier ein kleiner Rückblick auf unseren über 6-jährigen Weg dorthin:
Zu Kera sind wir gekommen wie die Jungfrau zu Kinde. Kera wurde damals der Züchterin mit knapp 12 Wochen zurückgebracht, da sie wohl noch nicht stubenrein und sehr agil war. In dieser Zeit machten wir gerade "Dummyurlaub" mit Jala im hohen Norden und waren täglich bei unserer Züchterin zu Besuch. Unsere Jala war gerade 1 ½ Jahre alt und mitten in der Ausbildung mit Anne. Nach langen Diskussionen und abwägen, ob ein zweiter Hund jetzt schon bei uns einziehen sollte, entschieden wir uns mit der Maßgabe, dass ich Kera führen sollte, dafür.
Als Kera im August 2010 bei uns einzog, bewegte ich mich noch die meiste Zeit des Tages an Krücken und es war absolut nicht an irgendwelche zukünftigen Prüfungen mit ihr zu denken. Durch Kera und mit meiner „Rüstung am Bein“ sowie „guten“ Medikamenten schaffte ich es nach Jahren wieder ohne Krücken, einige Zeit noch mit Stock, durch die Welt humpeln zu können.
So war der erste kleine Schritt auf unserem gemeinsamen Weg getan, und wir konnten nun einigermaßen mit der Ausbildung beginnen.
Ob viel alleine, oft zusammen mit Anne und Jala oder später auch in ein paar Trainingsgruppen, habe und genieße ich immer das arbeiten und trainieren mit Kera. Uns bzw. mir wurde schnell bewusst, dass sie eine sehr gelehrige, wissbegierige, mit einer unglaublichen Arbeitsfreude und riesigem „will to please“ ausgestattete Hündin ist. Damals stellte sich mir oft die Frage, ob ich Kera in Bezug der Ausbildung mit meinem „defekten Gehapparat“ auch gerecht werden kann, um aus ihren tollen Anlagen eine gute Arbeitshündin machen zu können.
Unerschrocken und mit der Gewissheit Kera vertrauen zu können, fingen wir dann, trotz meinem Handicap, mit den Prüfungen an. Im Jahr 2011 ging es mit Erfolg zur Young-Star-Trophy nach Thierhaupten, wurde die Begleithundeprüfung in Gmünd abgelegt und am Flattreffen in Engelthal erfolgreich teilgenommen. Im Jahr 2012 wurde dann die JP/R in Dunningen mit 241 Punkten und dem 4. Platz sowie die APD-A in Windsbach mit 63/80 Punkten und dem 2. Platz abgelegt. 2013 wiederholten wir nochmal die APD-A in Kauchenwies (um uns höhere Dummyprüfungen offen zu halten) und erreichten 78/80 Punkte und den 1. Platz. Weiter legten wir in Schwäb. Hall die allgemeine Brauchbarkeit (JEPs) ab und landeten bei der BLP in Dunningen mit 291/310 Punkten auf dem 2. Platz. Im Jahr 2014 war dann als Vorbereitung auf die RGP die VPS dran, die leider nicht bestanden wurde. Dafür war die RGP in Neuburg a.d. Donau mit 175 Punkten und dem 2. Platz von Erfolg gekrönt und ein großes Ziel, unsere Kera ins Gebrauchshundestammbuch einzutragen, erreicht.
Durch die Schweißarbeit, an der Kera riesige Freude hat (denn auch für Kera gilt „der Weg das Ziel“), reifte dann unser Entschluss mal auf einer PNS zumindest starten zu wollen. Unser Training wurde dann mit dem Augenmerk auf die Schweißarbeit bereits ab dem Jahr 2013 ausgerichtet. Als totale "Schweiß-Neulinge" und damalige Jungjäger wollten Anne mit Jala und ich mit Kera unsere Riemen- und Fährtenarbeit verbessern, da wir wussten, dass dies noch nicht „das Gelbe vom Ei“ war und beim evtl. Ernstfall vielleicht doch nicht reichen würde. So wurde bereits während dem JEPs-Training das Buch von Uwe Heiß, Schweißarbeit in der Jagdhundeprüfung, ausgiebig gelesen und beim Üben angewandt, so dass die Fährtenarbeit immer „runder“ wurde und sich meine Stürze und Stolperer beim durch den Wald humpeln immer mehr reduzierten. Auch wurde das Bringselverweisen von Kera super erlernt. Leider konnte ich dieses Zusatzfach bei der RGP nicht melden, da die Richter durch das unübersichtliche Prüfungsgelände diese Arbeit nicht beobachten konnten.
Im Juli 2014 besuchten wir dann das Schweißseminar von Jörg Mente. Was wir hier gelernt haben war wirklich einmalig und hat unsere Arbeit auf der roten Fährte sehr geprägt und uns riesige Schritte nach vorne gebracht. Deshalb stand nach diesem Seminar endgültig fest, dass wir auf die PNS melden werden.
Auch hat Anne mit Jala endlich richtig Spaß an dieser Arbeit durch dieses Seminar gefunden und seitdem viele Übungsfährten mit uns gelegt und mit Jala gearbeitet und wir sind uns sicher, dass Jala und Kera auch eine schwierigere Nachsuche, wenn´s mal mit dem Treffen nicht so klappen sollte, meistern werden.
Aber nun zur 21. Königsbronner Prüfung nach dem Schuss (PNS).
Unsere Unterlagen hatten wir bereits Ende Juni abgegeben und warteten sehnsüchtig auf Nachricht, ob genug Meldungen eingegangen waren und die Prüfung ausgerichtet werden konnte, da letztes Jahr mangels Masse leider keine stattfand. Als die positive Nachricht mit Teilnehmerliste und Prüfungsprogramm am 06.09.2016 kam, freute es uns sehr bei dieser Prüfung endlich starten zu können.
Am 08. Oktober ging´s dann los. Treffpunkt war um 10 Uhr an der FBZ in Itzelsberg. Danach wurde ins Prüfungsrevier zu einer tollen Hütte umgesetzt, wo die Auslosung der Startnummern und dann mit uns die Richterbesprechung stattfand. Wir zogen die Nummer 2. Sonderleiter Jörg Mente stellte die Richter, Dr. Ursula Friedrich (RO+PL), Thomas Schwab und Dr. Andreas Schwab sowie Richteranwärter Hermann Marz vor.
Es wurde dann darauf eingegangen, dass sich die PNS aus Fächern der Verbandsgebrauchsprüfung (VGP), Retrievergebrauchsprüfung (RGP), Dr.-Heraeus-Gedächtnis-Prüfung (HP/R), Bringtreueprüfung (Btr) und Schweißprüfung ohne Richterbegleitung des DRC zusammensetzt und die jeweilige PO zur Beurteilung herangezogen wird. Weiter wurde erklärt, dass die Bewertungen gemäß VGPO in einer Vier-Punkte-Skala und im Anhalt an das FCI-Reglement für Field-Trial-Prüfungen erfolgt und die Prüfung jagdlich durchgeführt wird und dass hieraus Regelabweichungen entstehen können, die von den Richtern aber vorher angesagt werden. Zum Schluss wurde uns noch mitgegeben, dass der zu prüfende Hund in jedem Fach eine Leistung (mindestens 1 Punkt) erbringen muss.
Mit diesem Wissen und vielen Suchenglückwünschen ging es dann im Autokorso zu der Schweißfährtenarbeit.
Beschreibung der Aufgabe gem. PNS-PO
FWZ: 6
Zeitbegrenzung: ca. 90 Minuten
Aufgabe: Riemenarbeit auf einer mind. 20 Std. Übernachtfährte ohne Richterbegleitung gemäß SwPO/o.Rb. des DRC.
Vorzügliche Leistung: ruhige Arbeit auf der Fährte gemäß PO.
Besonderheit: Länge der Fährte 600 m, 150 ml Schweiß, Rehschweiß getropft, 4 Wundbetten mit Pirschzeichen (diese sind einzusammeln)
Jedem Team war ein Richter zugeteilt, der in den Anschuss und die Fluchtrichtung einwies und sich dann zurückzog. Wir waren das 3. Gespann das im Wald ausgesetzt wurde. Ich ließ Kera ein paar Meter vor dem Anschuss warten, untersuchte den Anschuss und schaute mir auch ein, zwei Meter die Fluchtrichtung an. Danach holte ich Kera und untersuchte mit ihr gemeinsam den Anschuss bis sie dort zu scharren anfing, um eine intensivere Wundspur zu erhalten. Kurze Zeit später nahm Kera die Fährte auf und arbeitete diese gezielt.
Die Fährte ging durch Dornengestrüpp, Dickungen, Naturverjüngungen, Hochwald, über Altholzstapel, Rückegassen und Spazierwege. Kera hatte mit diesen Grenzen und Hindernissen wie gewohnt keine Probleme und ihre Geschwindigkeit hatte sie wieder vorzüglich meiner Behinderung angepasst. So konnte ich mich voll auf meinen Job, Kera bei der Arbeit zu lesen und Schweiß zu suchen (und auch immer mal einen Tropfen zu finden), konzentrieren.
Das erste Wundbett war bald erreicht und der 1. Pfennig war eingesammelt. Hier wie bei jedem der drei folgenden Wundbetten machten wir eine Pause von ca. 5 Minuten. Als wir am zweiten Wundbett mit dem 2. Pfennig ankamen und Kera sich im Platz erholte, bemerkte ich, dass sie immer mal wieder ihre Nase in den Wind reckte und schnell weiter wollte. Nun wusste ich, dass Wild in der Nähe ist und aufzupassen gilt. Ich markierte noch das Wundbett mit einem Band, dann ging es weiter. Kera ging ca. 80 Meter konzentriert mit der Nase am Boden die Fährte weiter, dann kam ihre Nase hoch und ich merkte ihr an, dass sie was anderes im Sinn hat. Ich markierte schnell unseren Standort mit ´nem Bändchen und versuchte sie dann wieder zu ihrer eigentlichen Arbeit zu „überreden“. Ich sah ihr an, dass wir wohl kurz vor Wildkontakt sein könnten.
In der Richtung in die Kera immer blickte, sah ich einen Weg. So entschloss ich mich, nicht im Wald zum 2. Wundbett zurückzugehen, sondern einen Umweg über diesen Weg, der wohl parallel zum Fährtengebiet verlief zu gehen, um Kera so wieder auf die Arbeit einstimmen zu können und das dort vermutete Wild zu vertreiben. Als wir auf den Weg kamen, markierte ich mir auch diese Stelle. Wir gingen dann auf dem Weg zurück und kamen an einem kleinen Tümpel vorbei, den Kera kurz zum Erfrischen nutzte. Nach weiteren 50 Metern gingen wir in eine Rückegasse in deren Nähe sich das 2. Wundbett befand. Nach ca. 80 Metern sah ich dann meine gelben Bändchen am Baum hängen, die das 2. Wundbett zierten.
Hier nahm Kera auf der Wundfährte wieder Platz. Ich merkte sofort, dass sie nun wieder auf die Fährte konzentriert war, da sie sich eingehend mit dem liegenden Schweiß beschäftigte. Nach ein paar Minuten nahm sie die Fährte selbständig auf, überquerte nochmals die Gasse und ging wieder in den Hochwald hinein. Jetzt ließ sie die Wildverleitung „links liegen“ und arbeitete sorgfältig weiter und ich konnte dort mein aufgehängtes Markierungsband entfernen. Auch sah ich wieder ein paar Tropfen Schweiß und wenig später waren wir am 3. Wundbett, das Kera wieder super verwies. – Wir hatten den 3. Pfennig in der Tasche. Ich lobte sie ausgiebig und knuddelte Kera auch ein wenig. Dann legte ich Kera ab, um so ihre Konzentration hoch zu halten. Danach lief Kera wie am Schnürchen gezogen auf der Fährte bis zum 4. Pfennig weiter. Nach weiterer Pause ging´s dann zum Stück in Form einer Saudecke, unter der noch eine von Jörg Mente gesponserte Naßfutterdose lag. Auf dem Weg zur Decke überquerten wir wieder den Spazierweg, allerdings viele Meter weiter hinten.
Ich freute mich RIESIG über die tolle Fährtenleistung von Kera und knuddelte sie ausgiebig und spielte ein wenig mit ihr und ihrem kleinen Lieblingsdummy. Auch bekam sie ihre kleingeschnittenen Saitenwürstchen auf der Decke gereicht. Danach trug Kera die Schwarte ganz Stolz aus dem Wald.
Wir gingen den Spazierweg zum Richter, der am Fährtenanfang mit Anne wartete, zurück und überreichten unsere 4 Pfennig als Beweis der tollen Arbeit von Kera. Dafür erhielten wir mit einem Waidmannsheil den Suchenbruch überreicht, den wir mit einem Waidmannsdank sehr gerne annahmen. Jetzt erfuhren wir, dass Kera ein Reh hoch gemacht hat, das dann über den Weg flüchtete.
Für die 600 Meter benötigten wir knapp 50 Minuten, wovon wir 25 Minuten Pause machten. Dies war sicherlich entscheidend, damit Kera alle Wundbetten verweisen konnte, denn sie war die einzige, die alle Pirschzeichen gefunden hat. Auf diese Fährtenleistung und –treue war und bin ich unglaublich Stolz auf unseren „kleinen Clown“.
Mittagspause wurde dann in der Hütte gemacht, nachdem alle Prüflinge von ihren Fährten zurück waren. Hier hatte uns Dr. Barbara Mente eine überaus üppige Tafel mit allerlei Leckerem aufgetischt, das sich alle munden ließen.
Um 14:00 Uhr ging es dann mit dem Fach „Verlorensuche – Wald“ weiter.
Beschreibung der Aufgabe gem. PNS-PO
FWZ: 4
Zeitbegrenzung: ca. 20 Minuten
Aufgabe: Verlorensuche wahlweise mit Fuchs gemäß Btr oder mit schwerem Hasen, mind. 3 kg (in Anlehnung an die Btr)
Vorzügliche Leistung: selbständige, systematische Verlorensuche auf einmaligen Befehl, gutes Bringen
Ausführung: Der Fuchs wird gemäß Btr-PO auf 100 m bzw. der Hase auf 80 m ausgelegt. Wild wird mind. 2 Stunden vorher im Suchengebiet ausgelegt.
Die Verlorensuche war ebenfalls sehr anspruchsvoll. Nur die ersten paar Meter waren einsehbar. Die Hasen lagen schon knapp 4 Stunden aus. Kera musste sich erst mal Lösen, bevor sie die Tiefe annahm und dann nach ca. 10 Minuten den Hasen aus den Dickungen aus 80 Metern Entfernung brachte. Hier war Kera die einzige, die bei dieser Aufgabe nicht nachfragte und selbständig ihren Job erledigte. Ein Hund schied hier leider aus, da er nicht zum Stück kam.
Im Anschluss wurde das letzte Fach am ersten Tag, die „Haarwildschleppe“ geprüft.
Beschreibung der Aufgabe gem. PNS-PO.
FWZ: 3
Zeitbegrenzung: ca. 15 Minuten
Aufgabe: Schleppe in schwierigem Gelände gemäß §§ 15 - 22 HP/RO
Vorzügliche Leistung: konzentrierte, rasche Arbeit auf der Schleppe, schneller Apport
Ausführung: Bringen eines schweren Hasen auf 500 m Schleppenlänge
Die 500 m Hasenschleppe wurde ohne Probleme von Kera erledigt. Kera zwei Meter vorm Anschuss abgesetzt, Anschuss untersucht, Hasenwolle zu Kera gebracht, ihr die Wolle gezeigt, mit ihr dann zum Anschuss gegangen. Diesen untersuchte sie dann kurz, um die Spur aufzunehmen. Kera wurde mit dem Befehl „wo ist die Fährte“ geschnallt und ging „ab wie die Post“ der Spur nach. Kurze Zeit später kam der Anruf, dass sie aufgenommen hätte, aber sich wohl Richtung Schleppenzieher vom Fundort entfernt hätte. Nach kurzer Zeit sah ich sie aber wie sie direkt auf der gezogenen Fährte zurück kam und mir den Hasen brachte. Sie war dann doch etwas von dem 3 Kg Gewicht, das sie hier zutragen musste, kurzzeitig geschafft und genoss selig die Heimfahrt.
Am zweiten Tag ging es dann mit der Wasserarbeit und dem Fach „Einweisen auf eine Schleppspur -Apport unter Ablenkung“ weiter.
Beschreibung der Aufgabe gem. PNS-PO.
FWZ: 3
Zeitbegrenzung: ca. 15 Minuten
Aufgabe: Einweisen auf eine Entenschleppe am gegenüberliegenden Ufer gemäß §§ 33 u. 34 HP/RO.
Vorzügliche Leistung: rasches Einweisen, korrekte Schleppenarbeit, direktes Bringen der Ente, ignorieren der Verleitung durch den Schuss.
Ausführung: Gewässerbreite ca. 20 m. Die Schleppe wird am gegenüberliegenden Ufer mit einer Länge von100 m und einem Haken gelegt. Der Hund wird auf den Anschuss eingewiesen und arbeitet dann die Schleppe. Er muss das Wild bringen. Wenn der Hund beim Zurückkommen das Wasser erreicht, wird - unter Abgabe eines Schrotschusses- eine weitere Ente seitwärts von diesem auf das Wasser geworfen. Der Hund darf sich nicht beeindrucken lassen. Er muss den begonnenen Apport zu Ende führen und wird danach zum Apport der geworfenen Ente geschickt.
Die Wasserfächer wurden bei Aufhausen am Fluss Brenz geprüft. Mir wurde vom Richter die Richtung des Schleppenanfangs am gegenüberliegenden Ufer gezeigt und dann wurde die Arbeit freigegeben. Ich setzte Kera bei Fuß und schickte „Voran“. Kera nahm das Wasser an aber drehte sofort nach rechts ab, da 2-3 Meter rechter Hand von uns einige Blässhühner im Dickicht zum schnattern anfingen. Ich rief Kera zurück, warf ihr einen „scharfen Blick“ zu und setzte sie erneut an. Nun wusste Kera, dass sie keine lebenden Enten jagen sollte. Auf „Voran“ durchschwamm sie nun die Brenz, stieg aus und drehte sich mir zu. Meinen Befehl „wo ist die Fährte – Such“ setzte sie sofort um. Im Nu hatte sie die Spur gefunden und folgte ihr bis zur liegenden Ente, nahm diese auf, lief zurück, übersprang dabei ein paar Gräben und setzte dann am gegenüberliegenden Ufer wieder ins Wasser. Als Kera in der Mitte vom Fluss war, krachte ein Schuss und die Verleitente fiel ca. zwei Meter seitlich von Kera entfernt ins Wasser. Davon unbeeindruckt brachte sie mir die Ente. Danach durfte sie die zweite Ente aus dem Wasser apportieren und trug auch diese freudigst zu mir.
Danach wurde die „Verlorensuche im Wasser“ geprüft.
Beschreibung der Aufgabe gem. PNS-PO.
FWZ: 4
Aufgabe: Verlorensuche von zwei Enten im deckungsreichen Gewässer (gemäß § 71 VGPO)
Vorzügliche Leistung: Durchqueren des Gewässers auf einmaligen Befehl, zielgerichtete Suche und rascher Apport.
Ausführung: Zwei Enten sind am gegenüberliegenden Ufer in einer Deckung oder im Schilf zu suchen und zu bringen. Gewässerbreite ca. 20 - 40 m. Die Entfernung zwischen den ausgelegten Enten soll ca. 40 m betragen.
Eine Ente war auf einer kleinen, mit Schilf bewachsenen Insel und die andere Ente seitlich am gegenüberliegenden Ufer im Dickicht zu suchen. Kera meisterte diese Aufgabe ebenfalls -wie gewohnt- zuverlässig und eigenständig. Die erste Ente ließ ich sie ohne einweisen suchen. Kera war so clever und suchte das gegenüber liegende Ufer weiträumig ab und brachte die schwierigere Ente. Allerdings dachte Kera wohl an einem See zu arbeiten, da wir noch nie an einem Fluss Enten jagen waren und wollte wohl die Brenz umlaufen. Als sie bemerkte, dass das nicht ging, schwamm sie rüber und brachte mir die Ente. Danach wies ich sie auf die zweite Ente, die auf einer kleinen Insel lag, ein. Kera fand sofort und brachte. Nach nicht mal 5 Minuten hatte sie beide Enten mir gebracht. Leider haben die Richter diese Arbeit „nur“ mit genügend bewertet, da Kera die erste Ente nicht auf dem kürzesten Weg zu mir brachte.
Das letzte Fach war „Einweisen im Feld - Markieren – Standruhe“
Beschreibung der Aufgabe gem. PNS-PO.
FWZ: 5
Zeitbegrenzung: ca. 15 Minuten
Aufgabe: Sicheres Verhalten auf dem Stand. Bringen von Federwild nach Markieren und Einweisen gemäß HP/RO.
Vorzügliche Leistung: Aufmerksame Beobachtung der Jagd, genaues Markieren, rasches Einweisen und schnelle Gangart des Hundes.
Ausführung: eine Markierung und ein Einweisen. Hunde sitzen frei bei Fuß, Hundeführer bilden eine Linie. Die Markierung wird ca. 100 m vor der Linie mit Abgabe eines Schusses geworfen. Das Einweisen wird in einem Winkel von 180º zur Markierung in gleicher Entfernung durchgeführt. Die Richter bestimmen den Hund, der zur Arbeit geschickt werden soll.
Hierzu mussten wir nochmals mit den Fahrzeugen an den Waldrand umsetzen. Dort befand sich eine ca. 3 bis 4 ha große, auf drei Seiten mit Wald umrahmte, Wiese. Unser Prüfungsgelände fürs letzte Fach.
Gearbeitet wurde in der Line, allerdings mit Positionswechsel des arbeitenden Gespannes. Jedem Gespann wurde sein Platz im Abstand von ca. 2 Metern in der Line zugewiesen. Zuerst fiel die Markierung. Danach drehte sich das arbeitende Gespann. Dem Hundeführer wurde dann vom Richter die Richtung gezeigt, wohin einzuweisen war. Danach durfte eingewiesen und als zweites die Markierung geholt werden. Das erste Gespann hatte einen Winkel von 180, wir als 2. Gespann 150, das 3. Gespann 120 und das 4. Gespann eine Winkel von 90 Grad zum Einweisen. Kera lief super auf den Punkt, ließ sich gut stoppen und leicht nach rechts dirigieren. Ente gefunden und gebracht. Danach schickte ich sie mit Apport (alle anderen mit Voran) zur Markierung. Die Ente war am Waldrand in Dickicht und Dornengestrüpp gefallen. Dies alles war für Kera kein Problem, denn sie hatte super markiert und sich die Fallstelle gemerkt. Allerdings musste sie ein wenig kämpfen, bis sie die Ente aus den Dornen befreit hatte. Beim zurückbringen streckte Kera ihre Rute in die Höhe und wedelte leicht, als ob sie mir mitteilen wollte – wir haben´s geschafft. Noch zwei Positionswechsel in der Line und dann war es wirklich soweit. Kera hat die PNS bestanden.
Seit diese Prüfung ausgerichtet wird, haben nur drei Flats vor Kera und Sigrid´s Etoscha die PNS bestanden.
Nun sind es fünf Flats, die sich in der PNS-Liste verewigt haben.
Bis zu der diesjährigen Prüfung konnten insgesamt 43 Hunde die PNS bestehen. Seit 2016 sind es nun 46 Hunde.
Neben unserer Fischermen´s friend Kera (ZB-Nr: DRC-F 10-3769) hat Doris Zeller (Bronze) mit
ihrer Labrador-Hündin Birchfen Bealtaine (ZB-Nr: DRC-L 09414852) und Sigrid Semmler (mit einem Punkt mehr
Gold) mit ihrer Flat-Hündin Etoscha of Semmlers Black Treasure (ZB-Nr: DRC-F 11-4166) diese wohl anspruchsvollste jagdliche Prüfung
bestanden.
Beiden Teams gratulieren wir von ganzem Herzen.
Wir sind "Stolz wie Harry" auf unseren nun doch schon um die Schnauze "ergrauten Clown", die auch bei dieser Prüfung immer ihren Spaß hatte und mit ihrer ausgeprägten Arbeitsfreude und unglaublichem "will to please" -nicht nur mir- sehr gefiel.
Am 20. November werden wir noch an einer Langschleppen-Prüfung beim LCD teilnehmen. Dann werden wir wahrscheinlich unsere Prüfungskarriere einstellen und uns nur noch auf die Jagd konzentrieren. Damit unser Hunde hier nicht nur im Auto warten müssen, haben wir uns Kanzeln mit Hundeaufgang bauen lassen. So können sie die Jagd mit uns noch intensiver genießen.